Farben & Color-Management
Farben im Druck
Farbräume
Gedruckt wird mit dem Standardfarbmodell C (Cyan), M (Magenta), Y (Yellow) und K (Schwarz). Während Ausgabegeräte wie Monitore auf dem R(ot)G(rün)B(lau)-Farbmodell basieren. Da der Farbraum der Druckmaschinen kleiner ist als jener von Monitoren, muss beim Druck der größere RGB-Farbraum in den kleineren CMYK umgewandelt werden. Dabei können Farben verloren gehen. Wählen Sie daher von Anfang an in Ihrem Programm als Farbmodus CMYK statt RGB aus.
Farbraumkonvertierung
Bei viaprinto werden Ihre Daten immer in den CMYK-Farbraum der Druckmaschine umgerechnet. Daten, die Sie im RGB-Farbmodus erstellen, werden während eines automatisierten Workflows in den CMYK-Farbraum transformiert. Dabei durchlaufen die Farbwerte mehrere Umrechnungsprozesse, so dass am Ende jedem RGB-Wert ein CMYK-Wert zugeordnet wird.
Farbtoleranzen
Das führt zwangsläufig zu einer Verschlechterung der Farbwiedergabe. Bei der nachträglichen Konvertierung, können Farben matter und dunkler als am Bildschirm wirken (Absaufen). Die Farbdarstellung am Bildschirm ist „selbstleuchtend“, während sie auf Papier durch Reflektion (additive versus autotypische Farbmischung) entsteht, weiterhin haben auch die Eigenschaften des Papiers wie Oberflächenstruktur, Eigenfarbe und Veredelung (Kaschierung, Lackierung) einen Einfluss auf die Farbwahrnehmung.
Gesamtfarbauftrag
Bei viaprinto ist der Gesamtfarbauftrag sowohl im Digital-, als auch im Offsetdruck begrenzt, um ein Abscheuern oder ein Ablegen der Farbe im Stapel beim Transport zu verhindern. Sollten Ihre Druckdaten einen Farbauftrag von mehr als 300% aufweisen, wird dieser heruntergerechnet. Der Minimalfarbauftrag, etwa bei Wasserzeichen, sollte bei allen Farben 5%, bei gelb sogar 7% betragen, um einwandfrei druckbar zu sein. Bei schwarzer Schrift empfehlen wir, diese im K-Kanal mit 100% anzulegen und keine Mischfarbe zu verwenden. Grauflächen bitte als Schwarzabstufungen anlegen, damit keine Farbschwankungen entstehen.
Überfüllen & Überdrucken
Im Offsetdruck laufen Druckbögen mit sehr hohen Geschwindigkeiten durch die Druckmaschinen. Hierbei treten Einflussfaktoren wie Passerdifferenzen oder Papierverzug auf, die ein exaktes Übereinanderdrucken der Farben beeinflussen können. Durch diese potentiellen Verschiebungen besteht die Gefahr, dass bei übereinander gedruckten Farbflächen kleine unbedruckte Flächen hervorscheinen. Liegen nun Farbflächen mit verschiedenen Farbanteilen übereinander, können an den Rändern dieser Farbflächen Falschfarben oder Blitzer entstehen. Durch automatische Überfüllmechanismen werden die Farbfelder so übereinander geschoben, dass dieser Effekt kompensiert wird (z.B. in dem ein helles Element auf dunklem Grund vergrößert wird).
Es kommt nicht selten vor, dass zwei Farben in einem Layout übereinander liegen. In diesem Fall spart die Vordergrundfarbe die Hintergrundfarbe aus oder es kommt zum sogenannten Überdrucken. Hierbei entsteht eine Farbmischung, da alle in der Vordergrundfarbe nicht verwendeten Farben transparent erscheinen. Damit z.B. die Farbe einer Grafik nicht durch den Hintergrund verfälscht wird, gibt es in Grafikprogrammen eine Funktion die das Überdrucken simuliert.
Sonderfarben
Sonderfarben (oder Schmuckfarben) werden zusätzlich oder anstatt der Standardfarben CMYK im Druck eingesetzt, um spezielle Farbtöne ohne Mischung der Grundfarben zu drucken. Diese Farben liegen außerhalb des Farbbereichs, den die Maschinen standardmäßig drucken können. viaprinto produziert im Vierfarbdruck ohne Sonderfarben (Schmuckfarben). Wenn Sie Sonderfarben einliefern, wandeln wir diese anhand der mitgelieferten Ersatzfarben zu CMYK um. Für alle Farbräume reduziert viaprinto gegebenfalls den Farbauftrag auf maximal 300%. Da alle eingesetzten Maschinen optimal profiliert sind, werden diese Farben immer sehr gut getroffen und es gibt kaum wahrnehmbare Unterschiede im Druckergebnis. Weitere Informationen und auch die CMYK-Werte von HKS Sonderfarben finden Sie bei uns im Lexikon unter Farben.
Eine Wissenschaft für sich: Das Color-Management
Monitore kalibrieren und Farbräume bestimmen
Mit dem Color-Management stimmen Sie die Farbräume der unterschiedlichen Ein- und Ausgabegeräte aufeinander ab. Das Thema ist sehr umfangreich und dezidiert. Daher haben wir in der Akademie eine Wissensreihe zu dem Thema hinterlegt.
Was Sie direkt für eine möglichst farbgetreue Darstellung Ihrer Drucksachen tun können, ist das Kalibrieren des Monitors. Um Farben möglichst originalgetreu am Bildschirm zu treffen, bietet sich die Verwendung professioneller Software an. Für den Beginn empfiehlt sich die Regelung der Einstellungen:
- Monitor reinigen und Lichtquellen in der Umgebung des Monitors ausschalten.
- Monitor in Werkseinstellungen zurücksetzen.
- Einstellungen für Kontrast, Schärfe, Helligkeit prüfen.
Alternativ können Sie ein Foto mit einem Gegenstand oder einer Person, dessen Farben (z.B. Hauttöne) bekannt sind, auf dem Monitor öffnen und mit Hilfe der Abbildung die Einstellungen vornehmen.
ICC-Profile
Ein ICC-Profil ist eine Datei, die Angaben und Werte enthält, um gleiche Farben in verschiedenen Farbräumen zu reproduzieren.
Verwendet man bei der Erstellung eines Bildes kein ICC-Profil, werden Farben auf verschiedenen Monitoren unterschiedlich dargestellt. Um Farbtreue bei der Konvertierung eines RGB- in einen CMYK-Farbraumes (Farbraum einer Druckmaschine) zu erreichen, empfehlen wir ebenfalls die Verwendung eines ICC-Profils. Dabei wird das Layout (bestehend aus Bildern, Texten und Grafiken) mit einem ICC-Profil als Quellprofil versehen und über ein Zielprofil in den CMYK-Farbraum der Druckmaschine konvertiert.
Sie können bereits bei der PDF-Erstellung eine Farbkonvertierung in den CMYK-Farbraum vornehmen. So sehen Sie direkt wie die Farben in CMYK dargestellt werden. Und so geht's: Als CMYK-Zielprofil wählen Sie bitte das Profil „ISO coated v2 (ECI)“. Es gilt als Standardprofil für den CMYK-Farbraum.
Der ICC-Profil-Mechanismus lässt sich vorwiegend in professionellen DTP-Programmen wie Adobe InDesign und Photoshop anwenden. Programme aus dem Office-Bereich (z.B. Microsoft Word und PowerPoint) bieten diesen Mechanismus nicht direkt an. Sie arbeiten allerdings im Hintergrund mit rudimentären Funktionen. So lautet der Arbeitsfarbraum der Microsoft-Programme „sRGB“. Beachten Sie bitte bei der Erstellung Ihrer Dokumente in Office-Programmen, dass „leuchtende“ RGB-Farben im CMYK-Farbraum etwas dunkler dargestellt werden.
Zusammenfassung:
- Benutzen Sie Programme, die Color-Management fähig sind.
- Verwenden Sie Grafiken und Bilder im CMYK-Format, denn RGB-Elemente werden in CYMK umgewandelt.
- Wandel Sie Sonderfarben in CMYK um.
- Schwarze Texte nicht in CMYK anlegen, sondern nur im Schwarzkanal.
- Kalibrieren Sie Ihren Monitor und Ihren lokalen Drucker.
- Erstellen Sie Ihre Druckdateien mit dem viaprinto Ausgabeprofil.
- Verwenden Sie das ISOcoated V2 ICC-Profil von viaprinto.de.
Download und Installation des viaprinto ICC-Profils
Um ein ICC-Profil auf Ihrem System zu installieren, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei und wählen „Profil installieren“. Bei Microsoft Windows wird das ICC-Profil automatisch in dem Ordner „C:\Windows\System32\spool\drivers\color“ abgelegt. Es steht den Programmen danach systemweit zur Verfügung, sofern diese das Color-Management unterstützen. Um ein ICC-Profil unter Mac OS X zu installieren, legen Sie die Datei unter „[USER]/Library/ColorSync/Profiles“ ab, ggf. muss dieser Ordner vorab angelegt werden. Das ICC-Profil steht auch hier den Programmen danach systemweit zur Verfügung, sofern diese das Color-Management unterstützen.